Populism
9. April – 4. September 2005
Kuratoren: Lars Bang Larsen, Cristina Ricupero und Nicolaus Schafhausen
 
Im Mai 2005 wurde im Frankfurter Kunstverein nach zweijähriger Vorbereitungszeit das von den Kuratoren Lars Bang Larsen, Cristina Ricupero und Nicolaus Schafhausen für das Nordic Institute for Contemporary Art (NIFCA) mit Sitz in Helsinki, Finnland, initiierte Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt Populism (Populismus) eröffnet.

Das Projekt Populism versuchte einen konkreten Ort für jene Erfahrungen, Reflexionen und Diskussionen zu formulieren, die in Verbindung zu einem ebenso komplexen wie weitläufigen zeitgenössischen politischen Phänomen stehen. Es gibt wenig Zweifel daran, dass populistische Bewegungen einen großen Teil ihrer Überzeugungskraft aus ihrer Fähigkeit ziehen, jene Affekte und Begehren zu schüren, die außerhalb jener Prozesse liegen, die die offizielle demokratische Politik kennzeichnen. Auf dieser affektiven Ebene kann eine Kunstausstellung ansetzen, die Erfahrungs- und Reflexionsräume bietet, die sich von anderen öffentlichen Foren unterscheiden. Der Ausgangspunkt lag hier in der Idee, dass die Affekte und Begehren, die populistische Politik charakterisieren, sich nicht notwendigerweise von jenen unterscheiden, die ihren Ausdruck in der Sphäre der Kunst finden. Schlüsselfragen sind auch, wie sich Formen des Populistischen selbst– ob links- oder rechtsgerichtet, progressiv oder reaktionär – und ihre Suche nach Massenwirksamkeit über Stilbewusstsein und ästhetische Strategien propagieren. Es sind die Ökonomien der Zeichen und des Begehrens, die sich auch in der politischen Imagination der visuellen Kunst finden und aktuelle Kulturdebatten adressieren, indem sie Räume und Bilder schaffen, die die Vorstellung von Demokratie modifizieren.

Die Ausstellung zielte nicht darauf ab, ihr Thema durch “populistische Kunst” zu illustrieren. Die Künstler- Innen der Ausstellung befassten sich vielmehr auf sehr unterschiedliche Weise durch Unterthemen mit populistischen Einstellungen und Ideologien unserer Zeit: die massenmediale Projektion von Politik; Wirtschaftspopulismus und Kulturindustrie; Gruppen- und korporative Identitäten; Repräsentationen und Räume »des Volkes«; Gesetz, Ordnung und Sicherheit; religiöse und moralische Kontroversen; Natio- nalismus und Xenophobie. Während einige KünstlerInnen versuchten, positive Formen des Populistischen jenseits der Demagogie zu finden und den Unterdrückten eine Stimme zu geben, untersuchten andere alternative Strategien der Repräsentation und Organisation als Kritik der Versprechen des Populismus.

Populism zeigte neue Werke und Projekte von ca. 40 internationalen KünstlerInnen und Künstlergruppen und vereinte eine Vielzahl künstlerischer Strategien. Die Ausstellung fand parallel in vier führenden europäischen Museen und Ausstellungshäusern statt:
 
Centre for Contemporary Art, Vilnius. 8. April bis 4. Juni 2005
National Museum of Art, Architecture and Design, Oslo. 15. April bis 2. September 2005
Stedelijk Museum, Amsterdam. 29. April bis 4. September 2005
Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Main. 10. Mai bis 4. September 2005
 
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