Biografische Informationen
 
Nicolaus Schafhausen ist seit Januar 2006 künstlerischer und kaufmännischer Direktor des Witte de With, Center for Contemporary Art in Rotterdam, Niederlande. Im Juni 2005 wurde er für die Dauer von zwei Jahren zum Gründungsdirektor der European Kunsthalle in Köln ernannt, eines Projektes, das Modelle einer potenziellen Institution zeitgenössischer Kunst auslotet. Er ist Kommissar des Deutschen Pavillons bei der 52. und 53. Biennale in Venedig 2007 und 2009.

1965 in Düsseldorf geboren, studierte Nicolaus Schafhausen Kunstgeschichte an der Technischen Universität Berlin und der Ludwig-Maximillian-Universität in München. Während eines Stipendiums am Künstlerhaus Bethanien in Berlin entschloss er sich, gemeinsam mit dem Künstler Markus Schneider die nach den Geburtsnamen ihrer Mütter benannte Galerie Lukas & Hoffmann zu gründen. Er leitete die zunächst in Berlin, später in Köln ansässige Galerie bis 1994 und realisierte er dort u. a. die ersten Ausstellungen der heute international erfolgreichen Künstler Kai Althoff, Olafur Eliasson, Carsten Höller und Antje Majewski.
Von 1995 bis 1998 war Schafhausen Künstlerischer Leiter des Künstlerhaus Stuttgart. Mit dem "Umbauraum" initiierte er ein in den 1990er Jahren stilprägendes Vermittlungsmodell für vergleichbare Institutionen. Ausstellungen des Künstlerhaus Stuttgart präsentierten u. a. Kai Althoff, Cosima von Bonin, Olafur Eliasson, Liam Gillick, Sharon Lockhart und Stephen Prina. 1999 wurde Schafhausen zum Direktor des Frankfurter Kunstvereins berufen, dessen künstlerische und kaufmännische Leitung er bis Dezember 2005 inne hatte. Der Frankfurter Kunstverein wurde unter seiner Leitung national und international neu positioniert; neue Vermittlungsmodelle wurden ebenso erprobt wie die Definition eines neuen dialogischen Verhältnisses mit den Besuchern. Zu den programmatischen Höhepunkten zählten die von ihm initiierten thematischen Ausstellungen zu aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen u. a. des Lokalen ("To the people of the city of the Euro"), zu Migration ("Man muss ganz schön viel lernen um hier zu funktionieren") und der Triologie zum schwer fassbaren Phänomen der Globalisierung ("Neue Welt", "New Heimat", "non-places"). Ausstellungen wie die Überblicksschau "deutschemalereizweitausenddrei" bedienten den Massengeschmack. Die Ausstellung zum 100. Geburtstag Theodor W. Adornos "Adorno - die Möglichkeit des Unmöglichen" manifestierte Schafhausens Anspruch, Diskurse auszulösen.

Seit seiner Zeit als Direktor im Frankfurter Kunstverein fördert er junge Kuratoren, mit denen er verschiedene Projekte gemeinsam realisierte; u. a. Søren Grammel, Vanessa Joan Müller und Rene Zechlin, die heute selbst als Kuratoren in leitenden Positionen tätig sind. Nicolaus Schafhausen ist Mitglied in verschiedenen privaten und öffentlichen Jurys und Beratungsgremien. Von 2003 bis 2005 war er Vorstandsmitglied des IKT (Internationalen Kuratoren Konferenz). Schafhausen ist Herausgeber bzw. Mitherausgeber zahlreicher Publikationen zur zeitgenössischen Kunst. Er ist Kurator und Co-Kurator von Ausstellungen außerhalb der von ihm geleiteten Institutionen, etwa 2005 "Populism" im Stedelijk Museum Amsterdam, Center for Contemporary Art (CAC) in Vilnius und am National Museum for Art, Architecture an Design in Oslo sowie 2006 "Bühne des Lebens - Rhetorik des Gefühl" an der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, Kunstbau, München. 2003 wurde ihm der Hessische Staatspreis für Kultur verliehen.
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