nation
14. Mai – 3. August 2003
 
Der Begriff Nation hat schon immer eine zentrale Rolle im Bereich politischer Repräsentation gespielt. Das betrifft auch die Bildende Kunst, die in Form von Auftragswerken, aber auch durch den gezielten Ankauf bestimmter Werke für staatliche Sammlungen mit nationalem Anspruch in repräsentative Kontexte gestellt werden. Die zeitgenössische Kunst wiederum hat das Thema Nation bzw. nationale Identität aufgegriffen, um andere Modelle repräsentativer Strukturen zu entwickeln oder hegemoniale Modelle in Frage zu stellen.
Der Frankfurter Kunstverein arbeitet schon seit einiger Zeit im Feld zeitgenössischer Kunst und ihrer diskursiven Verschränkung mit gesellschaftsrelevanten Themen. Ende der 1990er Jahre waren jüngere europäische künstlerische Produktionen vor allem dadurch gekennzeichnet, dass sie reaktiv Veränderungen im Bereich des Sozialen und Politischen konstatiert und kritisiert haben.
Heute lässt sich verstärkt eine Hinwendung zu einer allgemeineren Auseinandersetzung mit nationaler Repräsentation konstatieren – die Ich-Perspektive weicht der Analyse der abstrakteren Formation „Gesellschaft“, die sich gerade in Zeiten der Globalisierung auf ihre vermeintlich nationale Spezifik besinnt.
Die Ausstellung „nation“ griff diesen Gedanken auf und versammelte Werke, die sich produktiv mit dem Thema nationaler Identität und damit verbundenen Komplexen wie Nationalismus, politischer Populismus, aber auch Transit und Binnenexotik auseinandersetzen. Bei der Konzeption von „nation“ ging der Frankfurter Kunstverein auch von seinem eigenen Standort aus. Kaum eine andere europäische Stadt ist so sehr von der Spannung zwischen Finanzkapitale, Transit und Migration geprägt. Was heißt in diesem Zusammenhang Nation? Wie artikuliert sich nationale Repräsentation auf alltäglicher wie offizieller Ebene? Welche Rolle spielt eine Politik der Symbole bei der individuellen Selbstverortung der jüngeren Generation?

„nation“ zeigte Arbeiten von ca. 30, vor allem europäischen Künstlerinnen und Künstlern, die sich zwischen globalem Denken und nationaler Zugehörigkeit damit beschäftigen, was Nation heute noch oder wieder bedeutet.
 
Beteiligte Künstler (Auswahl):
Thomas Bayrle, Marc Bijl, Heather Burnett, Nathan Carter, Jason Dodge, Gili Dolev, Michael Elmgreen/ Ingar Dragset, Nicolas Floc´h, Jonathan Horowitz, Brian Jungen, Nina Könnemann, Germaine Koh, Marko Lulic, Marcin Maciejowski, Josephine Meckseper, Sarah Morris, Audrius Novickas, Marcel Odenbach, Eric Parker, Bruno Peinado, Egle Rakauskaite, Jeroen de Rijke/ Willem de Rooij, Shirana Shabazi, Erika Sulzer-Kleinemeier, Tim Stoner, Evren Tektinoktay, Andrei Ujica, Mark Wallinger, David Zink Yi
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