W. Tillmans: Und die Fotos sind in Zusammenhang mit den Büchern auch wieder aus einer Ökonomie der Mittel heraus entstanden, oder?

I. Genzken: Ja.

W. Tillmans: Also wie in der Klinik auch: Da gab’s ja kein Atelier, sondern eben nur die Kamera.

I. Genzken: Ja, genau. Denn ich bin auch ein Mensch, der immer etwas tun muss. Wenn ich gar nichts tun kann, ist es wirklich schlimm um mich bestellt. Aber eigentlich arbeite ich immer an etwas. Und eigentlich habe ich auch immer den Wunsch zu arbeiten.

W. Tillmans: Vielleicht teilen wir auch das ein bisschen miteinander, oder? Eine gewisse Besessenheit…

I. Genzken: Ja, das glaube ich auch…

W. Tillmans: Aber vielleicht sind alle Künstler so…

I. Genzken: Also die wenigen Künstler, die ich wirklich gut kenne, die sind alle so… Eine ganz schlimme Blockade ist ja, wenn man meint, man müsse jetzt Kunst machen. Es ist wirklich sehr wichtig zu lernen, dass das nicht das Wichtigste ist.

W. Tillmans: »Hier und jetzt zufrieden sein« 2, das ist meine ständige Ermahnung an mich. Die Kunst kommt dann irgendwann von alleine.

I. Genzken: Ja, die kommt dann schon.
 
Erstmals erschienen in: Camera Austria, Nr. 81/2003, S. 7–18.
Wiederveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Camera Austria.
 
2 Teil des gemeinsamen Titels: »Science Fiction/Hier und jetzt zufrieden sein«.
 
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Ein Text von Benjamin H. D. Buchloh l Ein Gespräch mit Wolfgang Tillmans
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